Gestalttherapie
IRiS SANDWEG
Gestalttherapie
Die Gestalttherapie ist eine Form der Psychotherapie, welche sich die in jedem Menschen innewohnenden Kräfte zunutze macht, um eine heilende Wirkung zu entfalten.
Sie geht davon aus, dass sich menschliches Erleben auf eine Vielzahl von inneren und äußeren Erfahrungen gründet. Dazu gehören körperliche Vorgänge, Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und Phantasien. Ein Teil dieser inneren Vorgänge ist bewusst, ein anderer Teil unbewusst.
Ein möglichst umfängliches Bewusstsein aller an einem Erlebnis beteiligten Prozesse wird eine „Gestalt“ genannt.
Gestalttherapie hat daher zum Ziel, innere Vorgänge möglichst differenziert und stimmig erfahrbar zu machen. Es geht dabei in erster Linie um die Erweiterung und Vollständigkeit des Erlebens und nicht nur darum, wieso und weshalb etwas in der Entwicklung falsch gelaufen ist. Es geht um Synthese und nicht nur um Analyse.
Daraus ergeben sich drei Hauptaufgabenbereiche der Gestalttherapie: 1. Erlebniszentriert – stimulierend 2. Konfliktzentriert – aufdeckend 3. Übungszentriert – funktional
Erleben ist von Körperreaktionen begleitet. Es kommt zu Muskelanspannungen, Schweißausbrüchen, Herzklopfen, Erröten, usw. In der therapeutischen Situation werden Erleben und Körperreaktionen bewusst gemacht.
Manche Konflikte entstehen in unterschiedlichen Lebenssituationen immer wieder auf die gleiche Art und Weise. Im therapeutischen Gespräch werden solche Situationen erkundet und begreiflich gemacht. Es geht darum, das eigene Handeln zu verstehen, eigene Handlungsmuster zu erkennen.
Immer wiederkehrende Verhaltensmuster, die verändert werden sollen, brauchen neue Muster. Wenn alte Gewohnheiten aufgegeben werden und Neuem Platz machen sollen, geschieht das ähnlich, wie beim Laufen- oder Sprechen-lernen. Das Vertrauen im therapeutischen Bündnis ist die Grundlage des Geschehens und der Schlüssel zur Veränderung.